Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V.
In Nordrhein-Westfalen haben sich die lokalen und regionalen NS-Gedenkstätten 1995 in einem gemeinnützigen Verein zusammengeschlossen, um vor allem ihre Wahrnehmung, Akzeptanz und Förderung im
politischen Raum voranzutreiben. Mit dieser Initiative konnte die Landeszentrale für politische Bildung NRW als wichtigster Partner für die lokalen Gedenkstätten gewonnen werden. Diese fördert
seitdem nicht nur einzelne Projekte, sondern stützt mittlerweile auch die Professionalisierung und die ehrenamtliche Arbeit der Gedenkstätten im Land.
Die nordrhein-westfälische Gedenkstättenlandschaft zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus. Die Einrichtungen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Entstehungsgeschichte, ihrer Trägerschaft,
ihrer Größe, ihrer Mitarbeiterzahl und ihres Besucheraufkommens erheblich. Auch thematisch sind sie Spezialisten: Die Themenvielfalt umfasst die Geschichte der NS-Ideologie und der Täter, die
Geschichte von Polizei und Behörden, der Konzentrationslager und der Zwangsarbeit sowie die jüdische Geschichte. Dieses breite Themenspektrum folgt aus der Unterschiedlichkeit der historischen
Orte, an denen sich die Gedenkstätten und Erinnerungsorte in NRW befinden – von der früheren SS-Ordensburg bis zur restaurierten Landsynagoge, vom ehemaligen Konzentrationslager bis zum Wohnhaus
einstiger jüdischer Bürger.
Gefördert durch ihren lebendigen und regelmäßigen Austausch und durch die Kooperationen innerhalb des Arbeitskreises haben sich die in NRW zusammengeschlossenen Gedenkstätten im Laufe der Jahre
erheblich professionalisiert: In fast allen Häusern befinden sich interaktive Dauerausstellungen, die die Besucherinnen und Besuchern zur selbstbestimmten, kritischen und reflektierten
Auseinandersetzung mit der lokalen und regionalen Geschichte im 20. Jahrhundert einladen. In vielen Einrichtungen wird eine Grundlagenforschung betrieben, die auch andere Themen der NS-Geschichte
in den Blick nimmt und mit ihrer Verstetigung und einer weit über den lokalen und regionalen Bezug hinausreichenden Relevanz eine Aufgabe erfüllt, die Universitäten nicht leisten könnten. Fast
überall gibt es darüber hinaus – neben einem Bildungs- und Kulturangebot für Erwachsene –gut begründete pädagogische Konzepte und Programme für Kinder und Jugendliche, Unterrichtsmaterialien in
unterschiedlichsten Formaten, sowie eine Bibliothek, eine archivalische Sammlung und Datenbanken zur Nutzung in Schule, Studium und Forschung. Besonders wichtig ist den Einrichtungen die
persönliche Betreuung und Beratung aller Bürgerinnen und Bürger jeden Alters.
Der Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und –Erinnerungsorte in NRW e.V. hat zurzeit (Stand 2017) 26 Mitglieder. Eine gemeinsame Internetseite www.ns-gedenkstaetten.de/nrw/ verweist auf die
Adressen und Profile der einzelnen Einrichtungen.
Mitglieder sind zurzeit die Gedenkstätten und NS-Erinnerungsorte folgender Städte:
Bonn, Hamminkeln-Dingden, Dorsten, Dortmund, Drensteinfurt, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Hemer, Herford, Köln (zwei Einrichtungen), Krefeld, Lemgo, Lüdenscheid, Münster, Oberhausen,
Petershagen, Rosbach, Schloß Holte-Stukenbrock, Selm-Bork, Siegen, Soest, Schleiden-Vogelsang, Büren-Wewelsburg, Wuppertal.
Kontakt:
Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V.
c/o Geschichtsort Villa ten Hompel
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster
Tel.: + 49 251 492-7048
Fax: + 49 251 492-7918
eMail: redaktion@ns-gedenkstaetten.de
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